DSL Anbieter wechseln

Vorbereiten, prüfen, durchführen: Wie macht man es richtig?

Mit einem DSL Anbieter-Wechsel kann unter Umständen bares Geld gespart werden. Kunden, die den DSL-Anbieter wechseln möchten, stehen oftmals vor vertraglichen Hürden. Verbraucher müssen sich an einige rechtliche Regeln halten. Zu diesen zählen die vertraglich fixierte Kündigungsfrist ebenso wie die Verfügbarkeitsprüfung am eigenen Wohnort bis hin zu kleingedruckten Klauseln im bestehenden Vertrag.

Einfach einen neuen Vertrag abzuschließen ist ebenso kontraproduktiv, wie eine Kündigung, die nicht fristgerecht ist. In vielen Fällen ist der DSL Anbieter Wechsel lohnend. Doch es ist wichtig, sich im rechtlichen Rahmen zu bewegen und zudem das neue Angebot zu prüfen.

DSL-Wechsel: Vorbereitungen

DSL-Verträge fallen rechtlich in das Segment der Telekommunikationsverträge. Kunden gehen oftmals fälschlicherweise davon aus, dass bestehende DSL-Verträge jederzeit kündbar sind. Das ist schlichtweg falsch. Jeder DSL-Anbieter schließt mit dem Kunden einen Vertrag ab, in dem beiderseitige Rechte und Pflichten festgeschrieben sind. In den meisten Fällen bindet sich der Kunden für eine Laufzeit von 24 Monaten an den DSL-Anbieter.

Um den DSL-Anbieter zu wechseln, gibt es zwei grundlegende Vorgehensweisen:

  1. man kündigt selbst und beauftragt danach den neuen Anbieter
  2. man beauftragt den neuen Anbieter und lässt diesen die Kündigung übernehmen

Variante 1: selber kündigen

Der DSL-Vertrag muss selber fristgemäß gekündigt werden, damit der alte Vertrag auch rechtzeitig ausläuft. Versäumen Kunden diese Frist, so ist der Anbieter in der Regel berechtigt, den Vertrag weitere 12 Monate weiterlaufen zu lassen. Rechtlich spricht man in diesem Fall von einer „Vertragsverlängerung“. Erst wenn der alte Vertrag fristgerecht und formgerecht gekündigt wurde, sollte ein DSL-Anbieterwechsel erfolgen.

Gehen Sie auf Nummer sicher mit einer vorher angeforderten Kündigungsbestätigung des bisherigen DSL-Anbieters. Kunden, die einen Wechsel planen, sollten zuerst die alten Verträge prüfen und die Kündigungsfristen beachten.

Bei der Vorbereitung sollten die Parameter

  • Vertragsbeginn und Vertragsende
  • Vertragslaufzeit
  • Kündigungsfrist

unbedingt beachtet werden.

Variante 2: Kündigung durch neuen Anbieter

Diese Vorgehensweise wird von uns empfohlen, wenn eine (fast) unterbrechungsfreie Versorgung gewährleistet werden soll.

Der Wechsel wird ganz einfach mit der Auswahl und Beauftragung eines neuen Tarifes ausgelöst. Sobald der neue DSL Provider die Auftragsbestätigung verschickt wird in der Regel auch mit ein Formular verschickt, mit dem der neue Provider mit der Kündigung des alten DSL-Anschlusses beauftragt wird.

Diese Vorgehensweise sorgt dafür, dass die Fristen nicht überschritten werden. Voraussetzung ist jedoch, dass der neue Anbieter rechtzeitig beauftragt wird. Sollte diese Kündigung aus welchen Gründen auch immer nicht rechtzeitig beim alten Anbieter eingehen, wird auch hier der alte Vertrag weiterlaufen. Der neue Anbieter kann in dem Fall nicht liefern und es fallen auch keine monatlichen Gebühren an.

  • Vertragsbeginn und Vertragsende
  • Vertragslaufzeit
  • Kündigungsfrist

sind hier ebenso wichtig wie bei Variante 1.

DSL Anbieter wechseln bei Umzug

Außerordentliche Kündigung führt nicht immer zum DSL-Anbieterwechsel

Um den bestehenden DSL-Anbieter zu kündigen, reicht es nicht aus, einen Umzug anzugeben. Der Umzug allein postuliert kein Recht auf den DSL-Anbieterwechsel. Nur, wenn der bisherige DSL-Anbieter die vertraglich vereinbarten Leistungen am neuen Wohnort nicht zur Verfügung stellen kann, ist der Vertrag außerordentlich zu kündigen (Sonderkündigungsrecht). Das aktualisierte Telekommunikationsrecht räumt Kunden nur für diesen Fall das Sonderkündigungsrecht ein.

Vor dem Anbieter-Wechsel prüfen

Ist der alte DSL-Vertrag gekündigt, so stehen Wechselwillige vor einer Herausforderung. Nicht immer ist das offensichtlich günstigere auch tatsächlich das günstigste Angebot. Neben den renommierten Anbietern gibt es zahlreiche Untermarken, die preislich attraktiv sein können und auch im Bereich der DSL-Geschwindigkeiten höhere Maximalwerte bieten.

Aus diesem Grund sollten Sie die neuen DSL-Anbieter genau prüfen, um auch sicher zu gehen, dass sich der Wechsel lohnt. Weiter sollte die bereitgestellte DSL-Bandbreite für den Empfang und das Versenden von Daten geprüft werden. Hier sind diese Fragen beantwortet werden:

  • War die alte Bandbreite ausreichend
  • Ist die neue Bandbreite ausreichend

So können Verbraucher selbst testen, ob der neue Anbieter zumindest die gleichen Konditionen bietet.

Hinweis

In unserem DSL Vergleich werden die Tarife nach dem Effektivpreis sortiert.

Dabei werden alle anfallenden Fixkosten während der ersten 24 Monate aufaddiert und durch die 24 Monate geteilt. Anschlusskosten, Versandkosten, Grundgebühren und Vergünstigungen wie z. B. Startguthaben werden dabei mit berücksichtigt.

Was ist zu beachten?

Es ist empfehlenswert, sich etwa drei Monate vor Vertragsende einen Überblick über Anbieter und Tarife zu verschaffen. So können Sie sicher gehen, keinen unüberlegten Vertrag abzuschließen, nur weil der alte DSL-Vertrag ausgelaufen ist.

Um aus der Menge den passenden Anbieter zu sondieren, ist nicht nur der Basispreis ein Faktor. Ein Einblick in die jeweiligen Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist deshalb ratsam. Zunächst sollten Sie prüfen, ob der neue Anbieter, die gewünschten DSL-Leistungen am Wohnort überhaupt zur Verfügung stellen kann. Diese so genannten „Verfügbarkeitstests“ sind auf den Webseiten der jeweiligen Anbieter kostenfrei durchzuführen. Verbraucher gehen oft fälschlicherweise davon aus, dass alle Anbieter über eigene Leitungen verfügen. In einigen Gebieten kann es vorkommen, dass Anbieter mehrere Meter von anderen Anbietern mieten müssen. Daher können auch unterschiedliche Anbieter nur eine bestimmte Maximal-Geschwindigkeit liefern.

Wechsel-Angebote prüfen

Viele Anbieter richten Angebote speziell an Wechselkunden. So werden Angebote offeriert, in denen Kunden für drei Monate von der Grundgebühr befreit sind oder keine Anschlussgebühr zahlen müssen. In diesen Fällen gilt es, die Modalitäten genau zu prüfen und die Ersparnis mit den Kosten für die gesamte Vertragslaufzeit zu vergleichen.

Es gibt Angebote, die nach dem Ablauf der Dreimonatsfrist teurer werden als erwartet. Das Ziel des Anbieterwechsels ist die Verringerung der Kosten, eine höhere Leistung oder besserer Kundenservice. Erst wenn diese Parameter geprüft sind, sollte man sich für einen neuen Anbieter entscheiden.

Hardware prüfen

Kunden sollten sich vor dem Anbieterwechsel genau informieren, ob die Hardware bei Vertragsende wieder an den Anbieter zurückgesendet werden muss oder in das Eigentum des Kunden übergeht. Manche Kunden kaufen die Hardware bei Vertragsbeginn. Einige Anbieter stellen Mietgeräte zur Verfügung oder bieten die Hardware zur kostenfreien Nutzung während der Vertragslaufzeit an.

Es ist durchaus möglich, dass die Hardware innerhalb von 14 Tagen nach dem Vertragsende an den alten Anbieter zurückgesendet werden muss. Kunden können nicht davon ausgehen, dass die Hardware generell behalten werden kann. Anbieter können je nach Vertragskonstellation die Hardware für die Fälle in Rechnung stellen, in denen die fristgerechte Rückgabe nicht erfolgt ist.

Es ist empfehlenswert, den eigenen Vertrag zu prüfen und gegebenenfalls die Kundenhotline des alten Anbieters zu kontaktieren, so lassen sich hohe (und unnötige) Rechnungen vermeiden.

Kostenfreie Zusatzdienste prüfen

Anbieter werben mit kostenfreien Extras, um Kunden für Verträge zu gewinnen. Auch diese Extras sollten geprüft werden. Oft werden mehrmonatige Flatrates oder ein kostenfreier Virenschutz geboten.

Diese kostenfreien Testangebote sollten genau geprüft werden. Vergessen Kunden, diese Testangebote fristgerecht zu kündigen, so kann der anfangs günstige DSL-Vertrag doch teuer werden. Zudem müssen bei der Kündigung der Testangebote auch die rechtlichen Vorgaben seitens des DSL-Anbieters eingehalten werden.

Vergisst der Verbraucher die rechtzeitige Kündigung, so sind diese Optionen kostenpflichtig bis zum Vertragsende.

DSL-Wechsel ohne Probleme: Wechselservice

Kunden, die einen neuen DSL-Anbieter gefunden haben, gehen fälschlicherweise davon aus, dass es besser sein, den alten Vertrag selbst zu kündigen.

Verbraucher haben die Möglichkeit, den alten DSL-Vertrag durch den neuen Anbieter kündigen zu lassen. Diese Möglichkeit sollte man auch nutzen!

 

Haben Sie einen neuen Anbieter gefunden, so kann dieser den alten Vertrag in Ihrem Namen kündigen. Durch den direkten Kontakt zwischen dem alten und neuen Anbieter kann in der Regel die Zeit ohne eine Internetverbindung verkürzt werden.

Auch ist es möglich, die bisherige Rufnummer (Rufnummernportierung) mitzunehmen. Diese Option ist zwar kostenpflichtig, doch von vielen Verbrauchern gewünscht. Um ohne Verzögerungen und Übergangszeit zu wechseln, bietet sich der Wechselservice an, der seitens des neuen Anbieters kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.

Kundenrückgewinnung

Kein DSL-Anbieter ist erfreut, wenn Kunden zu einem anderen Anbieter wechseln. Geht die Kündigung bei dem bisherigen Anbieter ein, so kann es vorkommen, dass Kunden einen Anruf seitens der Rückgewinnungshotline erhalten.

Hotline

Der bisherige Anbieter möchte seine Kunden behalten und offeriert diesen spezielle Angebote, die oftmals günstiger sind, als der bestehende Vertrag. In der Regel erfolgen diese Anrufe nachdem gekündigt wurde und bevor der Vertrag ausläuft. Generell spricht nicht dagegen, sich das Angebot anzuhören. Allerdings ist es ratsam, sich das Angebot schriftlich zusenden zu lassen, denn so erhalten Verbraucher einen Nachweis.

Sollten Kunden bereits einen neuen Vertrag bei einem DSL-Anbieter abgeschlossen haben, besteht hier lediglich das 14-tägige Widerrufsrecht. Innerhalb von 14 Tagen kann der neue Vertrag ohne Angaben widerrufen werden. Verstreicht diese Frist, so ist der Vertrag rechtsgültig. Hier sollten Kunden sehr sorgfältig sein, sonst kann es zu Überschneidungen kommen, die teuer werden können.

DSL-Wechsel: Vorteile

Vor einem Wechsel ist es ratsam, den bestehenden Vertrag genau zu prüfen und die eigenen Anforderungen den tatsächlichen Leistungen gegenüberzustellen. Durch diese Liste kann schnell ermittelt werden, was der Wechsel bringen soll. So ist es einfacher, neue Angebote zu prüfen. Lediglich den günstigeren Preis als Wechselgrund gelten zu lassen, kann täuschen. Neben dem Preis sind Kosten für Hardware und Serviceleistungen Parameter, die zur Kundenzufriedenheit beitragen.

Es lohnt sich also, den Wechsel zu planen und zu überprüfen. So können Kunden tatsächlich einen Wechsel des DSL-Anbieters durchführen, der lohnend ist.